Du fragst dich bestimmt, ob du erst Schaman werden, die Stadt verlassen oder in den Amazonas ziehen musst, um die Benefits des Schamanismus in dein Leben zu holen.
Die Antwort ist ganz klar nein!
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit kleinen Adjustments in deinem täglichen Leben große Vorteile einer schamanischen Lebensweise selbst erfahren kannst. Dabei ist es völlig egal, wo du gerade wohnst und in welchen Lebensumständen du dich gerade befindest.
1. Verbinde dich bewusst mit der Natur
Ob du auf dem Land lebst oder in der Stadt, finde jeden Tag einen Moment, in dem du dich bewusst mit der Natur verbindest. Die Betonung liegt auf dem Wort “bewusst”. Weil die Natur überall ist, sind wir oft nicht präsent und aufmerksam mit dem, was um uns herum ist.Es geht darum, für einen kurzen Moment unsere Aufmerksamkeit zu 100 % an unsere Sinne zu binden und eine Erfahrung zu machen, ohne sie mit dem Verstand zu bewerten oder ergründen zu wollen.Es können ganz einfache Dinge sein wie z.B.:
- an einer Blume zu riechen und für diesen einen Moment ganz präsent mit der Blume zu sein und ihre Schönheit zu bewundern.
- einen bewussten Atemzug zu nehmen und die Qualität der Luft in diesem Moment wahrzunehmen. Ist die Luft kalt oder warm? Gibt es etwas zu riechen? Ist sie feucht oder trocken etc.
- mit einem Tier zu verbinden. Z.B. einen Vogel zu beobachten und seinem Lied zu lauschen. Ein Eichhörnchen oder Ente füttern. Oder ein Haustier zu streicheln.
- Einen Baum zu umarmen
- einen Stein ind er Hand zu halten
- Pflanzen zu pflegen
- etc.
Durch das bewusste wertfreie Wahrnehmen, in dem das Denken zum Stillstand kommt, stärkst du einen sehr wichtigen Sinn in dir. Mit der Zeit wirst du verstehen, dass du nicht nur deine Gedanken bist und es viel mehr gibt als das, was dein Verstand verstehen kann. Das ist nicht nur die Grundlage eines schamanischen Lebens, es macht dich auch widerstandsfähig gegen viele Krankheiten der modernen Welt.
2. Pass deinen Schlaf- und Wachrhythmus an den Zyklus der Sonne an.
Wir alle kennen das. An einem sonnigen Tag verspüren wir mehr Energie als an einem bewölkten. Wir verspüren mehr Lust etwas zu unternehmen und fühlen uns kräftiger.Wie alles Lebendige werden auch wir von Sonne und Mond beeinflusst.Einfaches Beispiel: Wir erledigen die meisten Dinge am Tag, wenn es hell ist und schlafen in der Nacht. Und das nicht nur weil wir besser sehen können, sondern auch weil viele unserer Körperfunktionen Licht brauchen um gut zu arbeiten. Wir verspüren mehr Energie und Kraft.Neben dem täglichen Zyklus der Sonne gibt es auch noch einen jährlichen Zyklus, der durch die Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleichen wie die Winter- und Sommersonnenwende gekennzeichnet ist. Das erleben wir durch weniger Licht im Winter und mehr im Sommer. Darum sind wir in der Regel im Sommer aktiver als im Winter und brauchen weniger Schlaf.
Im Schamanismus werden Sonne und Mond regelmäßig mit Zeremonien, als wichtige lebenspendende Entitäten geehrt. Und alltägliche wie große Entscheidungen, abhängig vom Stand und Kraft von Sonne und Mond getroffen.
Wenn wir anfangen, uns mit den Zyklen von Mond und Sonne zu befassen und sie in unser Leben zu integrieren, steht uns viel mehr Energie zur Verfügung und vieles wird leichter und erfolgreicher. Es ist, als würden wir unsere Segel wieder in den Wind stellen und schneller vorankommen.Der Mondzyklus hat eine Länge von 28 Tagen und wird durch Voll- und Neumond gekennzeichnet und ist identisch mit dem Menstruationszyklus der Frau.
In einem natürlichen Umfeld, wie in indigenen Gemeinschaften ist es ganz normal , dass viele Frauen in der Gemeinschaft zusammen zum Neumond bluten. Ein Zeichen, dass sie mit dem Zyklus des Mondes in Harmonie schwingen.Ein sehr spannendes Thema. Wie kannst du das jetzt konkret für dich nutzen? Probiere die folgenden Punkte einfach mal über einen Zeitraum von einem Monat aus und du wirst überrascht sein, wie positiv sich dein allgemeines Wohlbefinden verbessern wird.
- Passe deine Schlaf- und Wachzeiten an die Sonne an. Steh mit dem Sonnenaufgang auf und komm nach Einbruch der Dunkelheit zur Ruhe und geh früh ins Bett.
- Besorg dir einen Kalender für saisonales Obst und Gemüse und richte dich danach. Esse z.B. Tomaten oder Erdbeeren nur dann, wenn sie in deiner Umgebung Saison haben.
- Für Frauen: Ehre deinen Menstruationszyklus. Feier diese besonderen Tage mit Selfcare und Me-time. Es ist eine gute Zeit, Klarheit darüber zu bekommen, von was du in deinem nächsten Zyklus mehr oder weniger haben willst. Wenn du bewusst und achtsam mit deiner Periode umgehst, können sich Symptome von PMS verbessern und du bekomme über die Zeit ein Gefühl für deinen Eisprung. Die beste Zeit in deinem Zyklus für Dinge, für die du viel Kraft und Elan braucht.
- Passe deine Jahresplanung an die Jahreszeiten an. Der Winter ist z.B. eine gute Zeit um zu planen und Projekte vorzubereiten, um dann im Frühling in Aktion zu treten und den Plan umzusetzen. Im Sommer starten wir keine neuen Projekte und lassen die, die wir im Frühling gestartet haben, reifen.Und im Herbst ernten wir. Es ist eine gute Zeit, für das Erreichte dankbar zu sein und die Früchte unseres Erfolges zu genießen.
- Täglich den Sonnenaufgang bewusst zu erleben und zu würdigen. Vielleicht mit dem Sonnengruß auf der Yogamatte oder dem Miracle Morning. Dasselbe gilt für den Sonnenuntergang. Halte dann, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, für einen Moment inne und sei präsent mit der Sonne. Bedank dich innerlich bei ihr, dass sie dich über den Tag mit ihrer Wärme und Licht unterstützt und genährt hat.
- Finde zu dem Streß und der Hektik des Tages einen Ausgleich. Versuche nach Sonnenuntergang zu entspannen und runterzukommen. Und plane dir jeden Monat um den Neumond herum mindestens einen am besten drei Ruhetage ein. Diese Tage sind besonders geeignet für Selfcare Routinen, Tagebuch schreiben, Kartenlegen, meditieren, Zeremonien und im Kreis zusammenkommen.
3. Bau dir deine persönliche Morgenroutine
Die Zeit vor dem Sonnenaufgang und nach dem Sonnenuntergang (die blaue Stunde) sind bestens für jede Art von spiritueller Praxis geeignet. Im Schamanismus gelten diese Übergangsphasen zwischen Tag und Nacht als Portale zwischen den Welten.
Gleich nach dem Aufstehen, wenn Traum- und Wach-Realität sich noch überschneiden, sind unsere Gedanken und damit Zweifel und Ängste noch nicht so aktiv. Eine gute Zeit, um uns für den kommenden Tag auszurichten, Intentionen zu setzen und oder unterstützende Affirmationen zu sprechen, zu meditieren und uns mit der geistigen Welt zu verbinden.
4. Finde Zeit zum Stillhalten und beten
Eine wichtige Fähigkeit des Schamanen ist es, die Welt anhalten zu können, sprich die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Was wir oft auch Meditation nennen.
Das ist nicht nur bei der schamanischen Arbeit essentiell, sondern bringt auch für Nicht-Schamanen viele Vorteile.
- Verbesserung unserer Wahrnehmungsfähigkeit. Wir fangen an mehr wahrzunehmen
- Die Intuition bildet sich immer besser aus
- reduziert Stress
- steigert unsere Gehirnleistung
- lehrt uns wer wir wirklich sind
- Stärkung des Nervensystems
- etc.
Momente des Stillhaltens eignen sich hervorragend zum Beten. Im Schamanismus sind wir von vielen geistigen Freunden und Unterstützern umgeben, die uns gerne helfen, wenn wir sie aufrichtig darum bitten. Aufrichtiges, vom Herzen kommendes Bitten. Am wirkungsvollsten ist das Beten, wenn du dir deine Bitte nicht nur im Kopf denkst, sondern sie laut ausspricht. Probier es aus, auch wenn du die Wirkung vom Beten im Moment noch bezweifelst, weil nur so kannst du die Wirkung erleben und deine Zweifel überwinden.
5. Esse bewusst
Das heißt nichts anderes als, wenn du isst, dann isst du und machst nicht noch irgendwas anderes wie z.B. ins Handy schauen oder lesen, nebenher.
Unser Essen, unsere Nahrung, ist nicht nur Brennstoff für unsere Körperfunktionen, es ist auch ein zentraler Aspekt von Gesundheit und Heilung von Krankheiten.
Es ist nicht nur wichtig, was ich esse, sondern auch wie ich esse. Es macht einen riesigen Unterschied, ob ich nebenher oder bewusst esse und präsent bin mit dem, was ich gerade im Mund habe. Nur so sind all meine Sinne involviert und ich kann mich an einer Vielzahl von Geschmäckern und Haptiken erfreuen und mich darin üben, im Hier und Jetzt zu sein.Nach dem schamanischen Verständnis versorgt Nahrung nicht nur unseren Körper mit Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, sondern nährt auch unseren Geist mit der Essenz der Pflanze. Durch achtsames Essen trainieren wir unsere inneren Sinne und öffnen uns für diese feinstofflichen Energien und Frequenzen und lernen sie zu unterscheiden und bewusst einzusetzen.
6. Übe dich in Dankbarkeit
Das tägliche Essen bietet uns auch die Gelegenheit, uns in Dankbarkeit zu üben.Es macht einen Unterschied für uns selbst und für unsere Wertschätzung für uns und unser Leben und andere, wenn wir dankbar sind. Durch deine eigene Dankbarkeit entscheidest du über den Wert, den die Dinge, Handlungen und Menschen für dich haben.
Und beim Essen kann man für so vieles dankbar sein. Für jeden einzelnen Bestandteile, aus dem deine Speise besteht, für die Menschen, die z.B. das Gemüse angebaut und geerntet haben, für die, die es geliefert haben und diejenigen, die es zubereitet haben. So wird nicht nur dein Essen wertiger, sondern auch dein ganzes Leben.Darüber hinaus macht es einen Unterschied, nichts im Leben als selbstverständlich zu nehmen und sich immer wieder bewusst zu werden, wie großartig es ist, einen gesunden Körper zu haben, gesunde Luft zu atmen, ein Dach über dem Kopf etc.
Täglich praktizierte Dankbarkeit ist ein direkter Zugang zur göttlichen Welt. Wenn du dankbar bist, nimmst du deinen Platz ein in einer Ordnung, von der alles miteinander zusammenhängt und nichts voneinander getrennt ist. Im Inka Schamanismus folgt Dankbarkeit dem Gesetz von Ayni. Das Gesetz des Ausgleiches. Das heißt, wenn die Natur dir etwas gibt (Essen), gibst du etwas zurück. Und Dankbarkeit ist das Geringste, was du geben kannst.
7. Mach aus deinem Alltag ein Ritual
Achtsames Essen in einer ruhigen, schönen Umgebung mit einem Dankbarkeit Gebet ist ein Ritual von vielen, die ein bewusstes, achtsames und reiches Leben ausmachen.
In der Tradition der Inkas wird alles, was wir tun, als Zeremonie ( Ritual) betrachtet. Alle Handlungen werden in höchster Achtsamkeit, Präsenz und Wertschätzung ausgeübt. Nichts passiert zufällig oder nebenbei. Und so bekommt alles, auch ist es noch so klein, eine Wertig- und Wichtigkeit. Gelebter Ausdruck eines Glaubens, das alles Eins ist und nichts voneinander getrennt ist.
Dadurch hat alles, wie auch wir, einen Platz im Großen Ganzen, was als sehr befriedigend erlebt werden kann. Darüber hinaus bilden viele kleine und große tägliche Rituale einen Rahmen, der uns eine gesunde Struktur und Sicherheit gibt.
8. Komm im Kreis zusammen
Rituale haben eine noch größere positive Wirkung, wenn wir dabei zu mehreren zusammenkommen. Sei es im Kreis der Familie oder mit Gleichgesinnten.Wenn mindestens drei Menschen sich mit ihrer Achtsamkeit, Dankbarkeit und Wertschätzung verbinden, potenziert sich die Kraft und Auswirkung ihres Rituals um ein Vielfaches.Gründe deinen eigenen Kreis. Z.B. Frauen-, Männer-, Sing-, Meditations-, oder Heilkreis. Die Möglichkeiten sind endlos. Was nur wichtig ist: Der Kreis ist ein Symbol für Gleichheit. Es gibt keine Hierarchien. Alle begegnen sich auf Augenhöhe. Jeder hat seinen Platz und Raum gehört und gesehen zu werden. Alles darf sein. Im Kreis ist alles gehalten.Ein sehr mächtiges schamanisches Prinzip, was sehr heilsam ist in unserer modernen Welt, in der der Mensch hinter Leistung und Profit immer mehr aus dem Fokus gerät.
9. Sorge für geistige und energetische Sauberkeit
Ein Schamane ist immer darauf bedacht, sich körperlich, geistig und energetisch rein zu halten. Weil umso reiner er auf all diesen Ebenen ist, umso schwerer ist es für negative Energien, sich festzuhalten oder einzunisten.Und um mit der geistigen Welt kommunizieren zu können, braucht es einen reinen Geist. Damit die Nachrichten auch rein sind und nicht durch eigene geistige Verunreinigungen verfälscht werden.Äußere Reinheit spiegelt sich in innerer Reinheit und umgekehrt.Daher ist es für einen Schamanen essentiell, sich und seine Umgebung regelmäßig zu reinigen. Beim Duschen z.B. reinigt er nicht nur die äußere Hülle seines Körpers, sondern auch sein Energiefeld. Es gibt spezielle energetische Rituale, die uns vor negative Energie schützen und reinigen.
Rauch, Trommel und Gebeten sind dabei wichtige Werkzeuge des Schamanen, sich selbst, andere und Räume und Häuser zu reinigen.
Er ist sich sehr bewusst darüber, was er liest oder sieht, um seine geistige Reinheit zu beschützen. Er hat volle Kontrolle über seine geistige Klarheit und seinen Geistes-Frieden und würde diese nicht durch das Anschauen von Gewaltfilmen oder negativen Gedankenkonstrukten gefährden.Was bedeutet für dich geistige Hygiene und was kannst du tun, um deinen Geist rein zu halten? Probier es aus, um selbst zu erleben, was für einen Unterschied es macht.
Fazit
Unabhängig davon, wie tief du in das Wissen des Schamanismus eingestiegen bist, kannst du sofort von den Prinzipien des Schamanischen in deinem Leben profitieren. Probier es einfach aus und erlebe, wie diese einfachen kleinen Veränderungen dein Leben bereichern. Du wirst mit der Zeit spüren, wie sich dein Leben neu ordnet, was neben mehr innerer Harmonie und Frieden noch viele andere Vorteile mit sich bringt.
Hat dich das neugierig gemacht und fühlst dich berufen und/oder willst mehr über den Schamanismus erfahren. So setze dich mit mir in Verbindung. In einem kurzen Gespräch klären wir, ob der schamanische Weg für dich ist und wie du mehr darüber lernen kannst.